Folge 20 - Arterien der OE

Die arterielle Versorgung der Oberen Extremität beginnt bei der A. subclavia. Die A. subclavia liegt unter dem Schlüsselbein und entspringt auf der linken Seite aus dem Aortenbogen sowie auf der rechten

Folge 20 - Arterien der OE

Spotify

Lerntipp 🫀

💡
Seitenangaben um die Strukturen der Folge nachzuvollziehen!

Die Strukturen dieser Folge kannst Du im Prometheus-Lernatlas auf folgenden Seiten nachvollziehen:

  • A. axillaris: 356・362・383・384
  • A. brachialis: 388
  • A. radialis: 65, 394, 396
  • A. ulnaris: 65, 356, 394

💡
Transkript der Folge

Die arterielle Versorgung der Oberen Extremität beginnt bei der A. subclavia. Die A. subclavia liegt unter dem Schlüsselbein und entspringt auf der linken Seite aus dem Aortenbogen sowie auf der rechten Seite aus dem Truncus brachiocephalicus. In ihrem Verlauf tritt sie durch die hintere Skalenuslücke und wird hier zur A. axillaris.

A. axillaris

Die Arteria axillaris (Achselarterie) ist die Fortsetzung der Arteria subclavia in der Achselhöhle. Sie versorgt die Achselhöhle, die Muskeln der Schulter und die Muskeln der Brust mit Blut. Sie beginnt an der Außenkante der ersten Rippe und endet an der Unterkante des Musculus teres major. Sie ist die zentrale Struktur der Achselhöhle, und an ihrer medialen (inneren) Seite verläuft ihre Begleitvene die Vena axillaris.

Um den Oberarm zu versorgen wird sie in ihrem Verlauf zur A. brachialis.

Zusammenfassung
Fassen wir die wichtigsten Punkte zur A. axillaris zusammen:

  1. Fortsetzung der A. subclavia
  2. Sie beginnt an der der Außenkante der ersten Rippe und endet an der Unterkante des M. teres major
  3. Wird zur A. brachialis


A. brachialis

Klinische Bezüge

Die Arteria brachialis kann man bei Blutungen im Bereich des Unterarms abdrücken. Im Bereich der Aufteilung der A. brachialis legt man bei der Blutdruckmessung das Stethoskop auf. Hier kann man auch versuchen, den Puls zu tasten, wenn man ihn am Handgelenk nicht finden kann. Bei Säuglingen oder Kleinkindern kann man den Puls an der A. brachialis in der Muskellücke besser tasten als am Handgelenk.

Die Arteria brachialis („Oberarmarterie“) ist die Arterie des Oberarms und versorgt den gesamten Oberarm mit Blut. Sie liegt als Fortsetzung der Arteria axillaris in der inneren Bizepsfurche, also an der Innenseite des Musculus biceps brachii.

💡
Die innere Bizepsfurche wird Sulcus bicipitalis medialis genannt.

Die Arteria brachialis wird beidseitig von Nerven flankiert, die zum medialen bzw. lateralen Faszikel des Plexus brachialis gehören. Das sind medial der Nervus medianus und der Nervus ulnaris. Lateral der der Nervus musculocutaneus.

Die Arteria brachialis gibt gleich am Anfang eine Kollaterale ab, die Arteria profunda brachii. Kollaterale sind Querverbindungen zwischen Blutgefäßen die das gleiche Gebiet versorgen. Die A. profunda brachii ist der stärkste Ast der Arteria brachialis und geht meist unweit der hinteren Achselfalte von ihr ab. Unweit der hinteren Achselfalte bedeutet unterhalb des Musculus teres major. Die A. profunda brachii folgt dem Nervus radialis in den Radialiskanal.

Kollaterale sind Querverbindungen zwischen Blutgefäßen die das gleiche Gebiet versorgen

In der Ellenbeuge fließt das Blut der Arteria profunda brachii über ein Gefäßnetz um die Ellenbeuge wieder mit dem der Arteria brachialis zusammen. Dieses Gefäßnetz um die Ellenbeuge nennt man Rete articulare cubiti. Achtung! Sollte die A. brachialis verlegt sein, reicht diese Kollaterale aber nicht aus, um den Arm auf Dauer allein zu ernähren.

Unterhalb der Ellenbeuge teilt die A. brachialis sich dann in die Arteria radialis und die Arteria ulnaris zur Versorgung des Unterarms

Die Begleitvene der Arteria brachialis ist die Vena brachialis.

Zusammenfassung

Fassen wir die wichtigsten Punkte zur A. brachialis zusammen:

  1. Die A. brachialis ist die Fortsetzung A. axillairs
  2. Sie liegt in der inneren Bizepsfurche - dem Sulcus bicipitalis medialis
  3. Die A. brachialis gibt direkt zu Beginn eine Kollaterale ab - Die A. profunda brachii.
  4. A. brachialis und A. profunda brachii vereinigen sich wieder in einem Gefäßnetz um die Ellenbeuge - das Rete articulare cubiti
  5. Die A. brachialis kann bei bei Blutungen im Bereich des Unterarms abgedrückt werden um die Blutung zu stillen

A. radialis

Klinische Bedeutung

An der Arteria radialis wird häufig der Puls gemessen. Mit dem Allen-Test kann ermittelt werden, ob eine einseitige Blutversorgung des Hohlhandbogens vorliegt oder ob eine Störung des Blutflusses in der A. radialis vorliegt. _Das ist beispielsweise vor einer Punktion der A. radialis wichtig. Eine mögliche Komplikation ist die Bildung eines Thrombus und daher darf die Radialispunktion nur durchgeführt werden, wenn die Blutversorung der Hand über die A. ulnaris gewährleistet ist. _Bei Dialyse-Patienten wird meist die A. radialis verwendet, um einen Shunt anzulegen.

Die Arteria radialis (Speichenarterie) ist die Fortsetzung der Arteria brachialis nach dem Abgang der Arteria ulnaris. Die Arterie ist nach dem Unterarmknochen Radius benannt, entlang welchem sie auf der Vorderseite des Unterarms unter dem Musculus brachioradialis zusammen mit dem oberflächlichen Ast des Nervus radialis verläuft. Die Arteria radialis ist gut tastbar in der Foveola radialis. Die Fovea radialis wird auch Tabatière gennant. Sie wird von den Sehnen des Musculus extensor pollicis longus und Musculus extensor pollicis brevis gebildet bzw. begrenzt.

Im weiteren Verlauf bildet der Endast der A. radialis den tiefen Hohlhandbogen (Arcus palmaris profundus)

Die wichtigsten Punkte zur A. radialis:

  1. Fortsetzung der A. brachialis
  2. Verläuft zusammen mit dem N. radialis auf der Vorderseite des Unterarms
  3. Die A. radialis lässt sich gut in der Tabatiere tasten
  4. Mittels Allen-Test kann kann ermittelt werden ob eine einseitige Durchblutung des Hohlhandbogens vorliegt.

A. ulnaris

Klinische Bedeutung

Genau wie bei der A. radialis kann Mit dem Allen-Test, durch ein wechselseitiges Abdrücken von Arteria radialis und ulnaris die Kollateralisierung zwischen den Stromgebieten beider Arterien überprüft werden.

Die Arteria ulnaris (Ellenarterie) ist eine der zwei Hauptarterien, die den Unterarm mit Blut versorgen. Sie ist nach dem gleichnamigen Unterarmknochen Ulna (Elle) benannt. Sie verläuft auf der Vorderseite des Unterarms unter dem Musculus flexor carpi ulnaris liegt. Sie bildet so zusammen mit der Vena ulnaris und dem Nervus ulnaris die ulnare Gefäßnervenstraße. Schließlich bildet sie den oberflächlichen Hohlhandbogen.

Von der Arteria ulnaris gehen unterhalb der Ellenbeuge die zum Rete articulare cubiti (Gefäßnetz um die Ellenbeuge) zurückziehende Arteria recurrens ulnaris und etwas weiter unten die Arteria interossea communis ab.

Zusammenfassung

  1. A. ulnaris verläuft auf der Vorderseite des Unterarms
  2. Sie bildet zusammen mit der V. ulnaris und dem N. ulnaris die ulnare Gefäßnervenstraße
  3. Sie bildet den oberflächlichen Hohlhandbogen

📘 Die wichtigsten Fakten der Folge

  1. Die arterielle Versorgung der Oberen Extremität entspringt aus der A. subclavia.
  2. Die A. subclavia wird in der Achselhöhle zur A. axillaris. Die A. axillaris versorgt vor allem die Muskeln der Schulter und der Brust. An der Unterkante des M. teres major wird sie zur A. brachialis
  3. Die A. brachialis versorgt den Oberarm mit Blut, liegt in der inneren Bizepsfurche und gibt direkt zu Beginn eine Kollaterale die A. profunda brachii ab.
  4. A. radialis und A. ulnaris sind die beiden Arterien des Unterarms. Sie sind jeweils nach den Knochen benannt entlang welchem sie verlaufen: Radius und ulna
  5. Beide Arterien bilden in der Regel als tiefer und oberflächlicher Hohlhandbogen eine Anastomose in der Hand.
  6. Mittels dem Allentest kannst Du durch wechselseitiges Abdrücken der A. radialis und ulnaris überprüfen ob diese Anastomose vorliegt. Dies ist insbesondere vor einer Punktion der A. radialis wichtig.