Folge 01 - Knochen der Oberen Extremität

Folge 01 - Knochen der Oberen Extremität

Clavicula

Steckbrief

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Prometheus-Lernatlas - S. 32, 40, 57, 59, 173

Das zur Körpermitte gerichtete (mediale) Ende wird als Extremitas sternalis (zum Brustbein hinzeigend) bezeichnet und besitzt eine runde Gelenkfläche, Facies articularis sternalis, die Teil des Gelenks zwischen Brust- und Schlüsselbein, Articulatio sternoclavicularis genannt, ist. Das seitliche Ende – als Extremitas acromialis(zur Schulterhöhe hinzeigend) bezeichnet – bildet ein Gelenk mit der Schulterhöhe (Acromion), das Schultereckgelenk(Articulatio acromioclavicularis), die Teil des Schulterblattes ist. Die entsprechende Gelenkfläche, die sattelförmig abgeflacht ist, wird Facies articularis acromialis genannt.


Lerntipp 🫀

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Seitenangaben um die Strukturen der Folge nachzuvollziehen!

Die Strukturen dieser Folge kannst Du im Prometheus-Lernatlas auf folgenden Seiten nachvollziehen:

  • Scapula:  40, 250
  • Humerus: 40, 173, 250, 256, 262, 288, 400
  • Clavicula: 32, 40, 57, 59, 173

Anatomie

Das Schlüsselbein (lateinisch die Clavicula) ist einer der drei ursprünglichen Knochen des Schultergürtels. Ein einzelnes Schlüsselbein des Menschen ist etwa 12–15 cm lang und S-förmig. Es besitzt zwei Enden und ein Mittelstück (Corpus claviculae). Das zur Körpermitte gerichtete (mediale) Ende wird als Extremitas sternalis (zum Brustbein hinzeigend) bezeichnet. Es besitzt eine runde Gelenkfläche, die Teil des Gelenks zwischen Brust- und Schlüsselbein, dem Articulatio sternoclavicularis , ist. Das seitliche Ende – als Extremitas acromialis(zur Schulterhöhe hinzeigend) – bildet mit der Schulterhöhe (Acromion), das Schultereckgelenk(Articulatio acromioclavicularis). Die entsprechende Gelenkfläche, die sattelförmig abgeflacht ist, wird Facies articularis acromialis genannt.

An der Oberseite des Schlüsselbeins setzt der Deltamuskel (Musculus deltoideus) an. Durch dessen kräftigen Zug ist die Knochenoberfläche aufgeraut. Medial an der Unterseite gibt es eine Vertiefung, Impressio ligamenti costoclaviculare, die durch Zug eines Bandes, des Ligamentum costoclaviculare hervorgerufen wird.

An der Unterseite des Mittelstücks gibt es lateral eine Rinne, Sulcus musculi subclavii, durch die der Unterschlüsselbeinmuskel (Musculus subclavius) zieht. Ebenfalls an der Unterseite des Mittelstücks befindet sich ein konstant ausgebildetes Loch, Foramen nutricium, durch das ein Blutgefäß zur Versorgung des Knochens mit Sauerstoff und Nährstoffen hindurchtritt. An der Unterseite der Extremitas acromialis befindet sich eine Rauigkeit, Tuberositas ligamenti coracoclavicularis, die weiter unterteilt werden kann in ein Tuberculum conoideum und eine Linea trapezoidea. An diesen Strukturen inseriert das Ligamentum coracoclaviculare, das aus zwei Anteilen besteht, dem Ligamentum conoideum und dem Ligamentum trapezoideum. Die beiden Schlüsselbeine sind durch das Ligamentum interclaviculare miteinander verbunden.

Erkrankungen

Beim Menschen kann es bei Stürzen auf die Schulter, direkt auf das Schlüsselbein oder selten auch auf den ausgestreckten Arm zu Brüchen des Schlüsselbeins (Klavikulafraktur) kommen. Mit etwa 15 % aller Knochenbrüche bricht die Clavicula am zweithäufigsten. Symptome sind unter anderem eine sicht- und tastbare Stufenbildung, eine scheinbare Verlängerung des Armes und Veränderungen der Kopfhaltung.

Im Rahmen angeborener Erkrankungen gibt es Hypoplasie(Unterentwicklung) oder Fehlen (Aplasie) der Schlüsselbeine, z. B. bei der Kleidokranialen Dysplasie.

Scapula

Steckbrief

Das Schulterblatt (lateinisch die Scapula) ist ein platter dreieckiger Knochen und bildet beim Menschen den hinteren Teil des knöchernen Schultergürtels. Er dient der Befestigung der Arme sowie als Muskelursprung und -ansatz. Die Verbindung zum Brustkorb erfolgt rein muskulös (sogenannte Synsarkose) Zu Oberarmknochen(Humerus) und Schlüsselbein (Clavicula) besteht eine gelenkige Verbindung. Diese dient der Stabilisation des Schultergelenks und passt sich dank ihrer Verschieblichkeit den Oberarmbewegungen an.

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Flächen

- Die Rückenfläche (Facies dorsalis) des Schulterblatts wird durch die Schulterblattgräte (Spina scapulae) in zwei Gruben unterteilt: die kleinere Fossa supraspinata und die größere Fossa infraspinata. In der Fossa supraspinata liegt der Ursprung des gleichnamigen Muskel Musculus supraspinatus. Die unterhalb der Spina gelegene Fossa infraspinata wird zum größten Teil vom Musculus infraspinatus bedeckt, der in den zur Mitte gelegenen zwei Dritteln der Grube seinen Ursprung hat. Seitlich davon liegt der Ursprung des Musculus teres major und des Musculus teres minor.

- Die bauchseitige, den Rippen zugewandte Fläche (Facies ventralis bzw. costalis) des Schulterblatts zeigt eine ausgedehnte konkave Grube, die Fossa subscapularis. Die zur Mitte hin gelegenen zwei Drittel dieser Grube werden durch schräg verlaufende Knochenkämme bestimmt, die dem Ursprung des Musculus subscapularis dienen. Die Fossa subscapularis wird am unteren (Angulus inferior) und oberen Schulterblattwinkel (Angulus superior, Syn. Angulus medialis) durch glatte dreieckige Areale vom Innenrand (Margo medialis) getrennt.

Ränder

Der obere Rand (Margo superior) ist der kürzeste Rand des Schulterblatts. Er verläuft vom Angulus superior bis zur Basis des Processus coracoideus (lat.: Rabenschnabelfortsatz). An der Margo superior/cranialis liegt der deutliche Schulterblatteinschnitt (Incisura scapulae), der von einem Band – dem Ligamentum transversum scapulae superius – überspannt wird. Durch diesen Einschnitt zieht der Nervus suprascapularis. Der angrenzende Teil der _Margo superior_dient als Ansatz des Musculus omohyoideus.

Der seitliche Rand (Margo lateralis) ist von allen drei Rändern des Schulterblatts am massivsten. Er beginnt am Unterrand der Gelenkfläche des Schulterblatts (Cavitas glenoidalis) und endet am unteren Schulterblattwinkel (Angulus inferior). Direkt unterhalb der Cavitas glenoidalis liegt eine kleine raue Erhebung, das Tuberculum infraglenoidale. Hier hat der lange Kopf (Caput longum) des Musculus triceps brachii seinen Ursprung.

Die zur Körpermitte bzw. Wirbelsäule gelegene Margo medialis ist beim Menschen der längste Rand des Schulterblatts. Sie zieht vom Angulus medialis zum Angulus inferior. An der Margo medialis/dorsalis setzen zahlreiche Muskeln an, unter anderem der Musculus rhomboideus major, der Musculus rhomboideus minor und der Musculus serratus anterior.

Winkel

Der obere Schulterblattwinkel (Angulus superior, Syn. Angulus medialis) entsteht durch das Zusammentreffen von Margo medialis und Margo superior. Er ist dünn, glatt und abgerundet und dient einigen Faserzügen des Musculus levator scapulae als Ansatz.

Der untere Schulterblattwinkel (Angulus inferior) entsteht durch das Zusammentreffen von Margo medialis und Margo lateralis. Er ist dick und rau. Seine rückenseitige Fläche dient als Ursprung für den Musculus teres major und einige Faserzüge des Musculus latissimus dorsi.

Der seitliche Schulterblattwinkel (Angulus lateralis) ist der massivste Teil des Schulterblatts und wird auch als „Schulterkopf“ bezeichnet. Bei Tieren zeigt er nach unten und wird _Angulus ventralis_genannt. Hier liegt eine flache, knorpelbedeckte Gelenkpfanne, die Cavitas glenoidalis, die mit dem Kopf des Oberarmknochens das Schultergelenk bildet.

Prominente Strukturen

Die Schultergräte (Spina scapulae) ist eine kompakte, quer über die Rückenfläche des Schulterblatts laufende Knochenleiste, die das Schulterblatt in die Fossa supraspinata und die _Fossa infraspinata_teilt. Sie beginnt relativ flach an der Margo medialis mit einer glatten dreieckigen Fläche, über die der Ansatz des kaudalen Anteils des Musculus trapezius gleitet. Auf Ihrem Weg zur Seite hin gewinnt die Gräte an Höhe und endet im Acromion, welches das Schultergelenk überdacht. Am oberen Teil der Spina setzt der Musculus trapezius an, im unteren Teil der Musculus deltoideus

Der Rabenschnabelfortsatz (Processus coracoideus oder Processus coracoides) ist ein starker hakenförmig gebogener Knochenfortsatz des Schulterblatts. Er entspringt kopfwärts des Schulterblattkopfs und zieht zunächst nach Richtung Kopf und Körpermitte, um dann nach bauch- und seitwärts zu schwenken. Auf seinem Weg verjüngt er sich. Am Processus coracoideus entspringen der kurze Kopf (Caput breve) des Musculus biceps brachii und der Musculus coracobrachialis. Des Weiteren setzen hier der kleine Brustmuskel (Musculus pectoralis minor) sowie diverse Bänder an.

Die Schulterhöhe oder Gräteneck (Acromion, griechisch für ,Schulterknochen‘, auch Akromion) geht aus der Schultergräte hervor und bildet beim Menschen den höchsten Punkt des Schulterblatts.

Die obere Fläche (Facies superior) ist aufgeraut und dient wie auch der seitliche Rand des Acromions als Ursprung für den Musculus deltoideus. Hier liegt der Knochen direkt unter der Haut und kann als anatomischer Bezugspunkt palpiert werden. Am zur Mitte gelegenen Rand des Acromions liegt bei Säugetieren mit Schlüsselbein eine kleine ovale Fläche, die die Gelenkverbindung zu diesem herstellt. Dieses Gelenk wird als Schultereckgelenk (Articulatio acromioclavicularis) bezeichnet. Das Acromion dient der Pars acromialis musculi deltoidei als Ursprung.

Die Schulterblattgelenkpfanne (Cavitas glenoidalis von lat. cavitas ,Höhlung‘ und gleno-,Gelenkpfanne‘) ist eine knorpelüberzogene, ovale Gelenkpfanne, deren vertikaler Durchmesser größer ist als der horizontale. Sie bildet zusammen mit dem Kopf des Oberarmknochens das Schultergelenk. Sie wird von einer Pfannenlippe, dem Labrum glenoidale umgeben, welches die Gelenkpfanne vertieft. Oberhalb der Gelenkpfanne liegt das Tuberculum supraglenoidale. Hier hat das Caput longum des Musculus biceps brachii seinen Ursprung.

Humerus

Steckbrief

Der Oberarmknochen (lat. Os humeri oder kurz Humerus) ist einer der längsten und kräftigsten Röhrenknochen und bildet die knöcherne Grundlage des Oberarmes. Beim Menschen entspricht die fünffache Länge des Oberarmknochens etwa der Körpergröße.

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Kopf

Am oberen Ende des Oberarmknochens befindet sich sein Kopf (Caput humeri), der mit einer annähernd kugelförmigen Gelenkfläche eine Verbindung mit dem Schulterblatt (Scapula, genauer der Cavitas glenoidalis) eingeht und somit das Schultergelenk bildet. Der Kopf wird von zwei Knochenvorsprüngen (Tuberculum majus = großer und Tuberculum minus = kleiner) flankiert. Der große Vorsprung liegt seitlich (lateral) des Oberarmkopfes. Seine kopfwärts gerichtete (cranial) Oberfläche ist abgerundet und weist drei flache Impressionen auf, an denen von oben nach unten die folgenden Muskeln ansetzen, : Musculus supraspinatus, Musculus infraspinatus und Musculus teres minor. Diese werden zusammen mit dem Musculus subscapularis auch als Rotatorenmanschette bezeichne.

Der kleine Vorsprung (Tuberculum minus) ist zwar kleiner als der große, springt aber stärker nach vorne (frontal) hervor. Er zeigt dabei auch in die Zugrichtung – zur Mitte (medial) – der Sehne des Musculus subscapularis, der er als Ansatz dient.

Zwischen den Vorsprüngen verläuft eine Rinne (Sulcus intertubercularis), durch die die lange Sehne des Musculus biceps brachii und ein Ast der vorderen Oberarmarterie (Arteria circumflexa humeri anterior) verlaufen.

Hals

Verfolgt man den Oberarmknochen weiter nach unten, schließt sich unmittelbar unterhalb des Kopfes der gegenüber der Gelenkfläche leicht eingezogene Hals an (Collum anatomicum). Er dient der Gelenkkapsel des Schultergelenkes als Ansatz. Von ihm wird ein zweiter Hals abgegrenzt (Collum chirurgicum), eine chirurgisch bedeutsame Sollbruchstelle des Oberarmknochens, die unterhalb der Knochenvorsprünge im Übergang zum Schaft liegt.

Schaft

Der Oberarmschaft besitzt drei Flächen und somit auch drei Kanten.

Die vordere, seitliche Fläche (Facies anterior lateralis) ist im körpernahen (proximal) Teil glatt und gerundet. Sie wird von dem Musculus deltoideus verdeckt, dessen Ansatz sich etwa in der Mitte der Fläche in einer Aufrauung (Tuberositas deltoidea) zeigt. Unter ihm befindet sich eine von der hinteren Fläche (Facies posterior) kommende Rinne (Sulcus radialis), in der ein Nerv (Nervus radialis) und eine Arterie (Arteria profunda brachii) von schräg hinten – oben nach vorne . Beide können an dieser Stelle oft eingeklemmt werden. Im körperfernen Teil dient die vordere, seitliche Fläche als Ursprung des Musculus brachialis.

Die vordere, mittige Fläche (Facies anterior medialis) hat eine geringere Ausdehnung als die vordere, seitliche Fläche. Ihr oberer Anteil ist eng, formt den Boden der Rinne zwischen den Vorsprüngen (Sulcus intertubercularis) und dient als Ansatz des Musculus latissimus dorsi. Eine raue Stelle im mittleren Abschnitt bildet den Ansatz des Musculus coracobrachialis. Der körperferne Teil dient als Ursprung des Musculus brachialis.

Die hintere Fläche (Facies posterior) wird fast vollständig vom seitlichen und mittigen Kopf des Musculus triceps brachii bedeckt. Die Ursprungsfläche beider Muskelköpfe wird vom _Sulcus radialis_durchschnitten.

Die vordere Kante (Margo anterior) läuft von der Vorderseite des großen Knochenvorsprungs nach unten bis zu einer Grube (Fossa coronoidea) und trennt dadurch die vordere, seitliche Fläche von der vorderen, mittigen Fläche. Im oberen Teil ist sie eine prominente Knochenleiste (Crista tuberculi majoris), die als Ansatz für den Musculus pectoralis major dient. In der Mitte nimmt sie die Vordergrenze der Deltoidea – Aufrauung auf. Körperfern erscheint sie glatt und abgerundet und dient hier als Ursprung des Musculus brachialis.

Die seitliche Kante (Margo lateralis) zieht von der Rückseite des großen Knochenvorsprungs zum Aufsatz des seitlichen Gelenkknorrens (Epicondylus lateralis humeri) und trennt dadurch die vordere, seitliche Fläche von der hinteren Fläche. Die obere Hälfte ist abgerundet und schwer abzugrenzen. Sie dient als Ansatz für den Musculus teres minor und körperfern davon als Ursprung für den seitlichen Kopf des Musculus triceps brachii. In der Mitte wird sie von der flachen Knochenimpression des Sulcus radialis gekreuzt. Nach unten hin endet sie in einer ausgeprägten Knochenleiste (Crista supracondylaris lateralis), die dem Musculus brachioradialis als Ursprung dient.

Die mittige Kante (Margo medialis) erstreckt sich vom kleinen Knochenvorsprung bis zum Aufsatz des mittigen Gelenkknorrens (Epicondylus medialis humeri). Im oberen Drittel imponiert sie als prominente Knochenleiste (Crista tuberculi minoris). Hier setzt die Sehne des _Musculus teres major_an. In der Mitte weist sie eine leichte Vertiefung für die Ansatzsehne des _Musculus coracobrachialis_auf. Das untere Drittel erhebt sich zu einem – mit zunehmender Annäherung an den Aufsatz des mittigen Gelenkknorrens deutlicher werdenden – Knochenleiste (Crista supracondylaris medialis).

Unteres Ende

Das untere Ende des Oberarmknochens ist in vorderer – hinterer Richtung abgeflacht und trägt einen Gelenkknorren (Condylus humeri), der mit seinen Gelenkflächen (Facies articulares) zu Speiche (Radius) und Elle (Ulna) das Ellbogengelenk bildet. Seitlich und mittig des Gelenkknorrens bildet sich jeweils ein Aufsatz (Epicondylus lateralis und Epicondylus medialis) aus.

Der seitliche Aufsatz des Gelenkknorrens ist eine kleine, mit zahlreichen Hügeln besetzte Knochenvorwölbung auf der nach außen gerichteten Seite des Oberarmknochens. Er ist der gemeinsame Ursprung folgender Muskeln: Musculus supinator, Musculus extensor carpi radialis brevis, Musculus extensor carpi ulnaris, Musculus extensor digitorum und Musculus extensor digiti minimi. Darüber hinaus dient er als Ansatzfläche für die Faserzüge des seitlichen Speichenbandes (Ligamentum collaterale radiale). Körpernah setzt er sich in die seitliche Leiste oberhalb der Gelenkknorren fort.

Der mittige Aufsatz des Gelenkknorrens ist kräftiger ausgeprägt als der seitliche. Körpernah setzt er sich in die mittige Leiste oberhalb der Gelenkknorren fort. Er dient als Ansatzfläche des seitlichen Ellenbandes (Ligamentum collaterale ulnare). Der mittige Aufsatz des Gelenkknorrens ist der gemeinsame Ursprung der oberflächlichen Beuger des Unterarmes: Musculus pronator teres, Musculus flexor carpi radialis, Musculus flexor carpi ulnaris, Musculus palmaris longus und Musculus flexor digitorum superficialis. Der Nervus ulnaris läuft in einem Knochenkanal auf der hinteren Seite des mittigen Aufsatzes des Gelenkknorrens.

Der seitliche Anteil der Gelenkfläche besteht aus einer knopfartig abgerundeten und deutlich vorgewölbten Knorpelfläche (Capitulum humeri). Sie steht mit der nach innen gewölbten (concav) Gelenkfläche des Speichenköpfchens (Caput radii) in Verbindung (artikuliert). Gleich körpernah der vorgewölbten Knorpelfläche sieht man eine Vertiefung (Fossa radialis). Sie nimmt den Vorderrand des Speichenköpfchens auf, wenn der Unterarm in eine starke Beugestellung (Flexion) gebracht wird.

Der mittige Anteil der Gelenkfläche zieht in seitlicher Richtung als nach innen gewölbter Zylinder von der Vorder- zur Rückseite und formt dadurch eine ausgedehnte, taillierte Gelenkrolle (Trochlea humeri). Diese Gelenkrolle artikuliert bündig mit der korrespondierenden, halbmondförmigen Gelenkfläche (Incisura trochlearis) der Elle. Die seitliche Begrenzung trennt die Gelenkrolle gratförmig von der Knorpelfläche, die mit dem Rand des Speichenköpfchens in Verbindung steht. Die mittige Grenze ist deutlicher ausgeprägt und markiert den Übergang zum mittigen Aufsatz des Gelenkknorrens.

Körpernah der Gelenkrolle sieht man in der vorderen Ansicht eine kleine Vertiefung (Fossa coronoidea). Sie nimmt – analog zur Vertiefung für das Speichenköpfchen – den rabenschnabelähnlichen Vorsprung (Processus coronoideus) der Elle bei gebeugtem Unterarm auf.

Auf der Rückseite des Oberarmknochens befindet sich körpernah der Gelenkrolle eine weitere, deutlich ausgeprägte dreieckige Vertiefung (Fossa olecrani). Sie nimmt in der Streckstellung des Unterarms das Olecranon, genauer den Processus anconeus der Elle auf.

Lerntipp 🫀

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